Längst gilt nicht mehr nur das Durchstechen der Ohrläppchen oder der Augenbraue als chic. Auch Piercings im Mundbereich werden immer populärer. Zu oralen Piercings zählen Piercings der Zunge, an den Lippen, im Lippenbändchen oder an der Wange. Wer sich für Stecker, Stifte oder Ringe im Mundbereich entscheidet, sollte bestimmte Vorsichtsmaßnahmen beachten, sonst können Zähne oder die Mundschleimhaut empfindlich geschädigt werden.
Ein Mundpiercing sollte immer in Abstimmung mit dem Zahnarzt durchgeführt werden.
Risiken beim Mundpiercing
Der Mund ist ein zentrales Organ, das zum Kauen, Schmecken und Schlucken jeden Tag im Einsatz ist. Entzündungen, Schmerzen und Schwellungen in diesem Bereich sind besonders störend, und können zur Beeinträchtigung der Nahrungsaufnahme und damit der gesamten Lebensqualität führen. Daher sollte man bei der Platzierung vorher gut überlegen, ob der Fremdkörper nicht doch zu Störungen beim Essen oder Sprechen führen kann.
Schmerzen beim Einsetzen
Wird ein orales Piercing eingesetzt, sind Schmerzen und Schwellungen zunächst unvermeidlich. Diese verschwinden allerdings mit der Zeit. In extremen Fällen kann eine stark geschwollene Zunge jedoch vorübergehend die Atemwege blockieren. Auch ist der Mundbereich eine besonders gut durchblutete Region. Eventuelle Verletzungen eines Blutgefäßes können zu anhaltenden Blutungen und großem Blutverlust führen.
Risiko der Infektion
Auch eine eventuelle Infektion kann sich im Mundbereich besonders unangenehm auswirken. Weiter ist vor dem Einsetzen eines Mundpiercings genau zu prüfen, ob dieses eventuell in Kontakt mit den Zähnen kommt und dadurch den Zahnschmelz schädigt oder gar zum Bruch oder Splittern eines Zahnes führen kann. Ebenso kann auch wertvoller Zahnersatz beschädigt werden. Auch kann sich das Zahnfleisch an der gepiercten Stelle entzünden oder gänzlich zurückziehen.
Ein weiteres Problem stellen metallene Piercings dar, wenn im Mund schon Zahnfüllungen aus Metall vorhanden sind. Dann kann im Mund ein Stromfluss entstehen, der sich möglicherweise negativ auf das Allgemeinbefinden auswirkt. Auch durch ein etwaiges Lösen des Schmuckstückes und anschließendes Verschlucken können Probleme auftreten.
In seltenen Ausnahmefällen kann durch ein Mundpiercing eine Entzündung der Herzklappen oder des Herzgewebes verursacht werden. Etwa wenn durch die Wunde, die bei einem Piercing im Mund entsteht, Kariesbakterien in die Blutbahn und von dort bis ins Herz gelangen.
Wie lange kann ich ein orales Piercing tragen?
Bei normalem Verlauf ohne Entzündung oder sonstige Komplikationen kann das Piercing unbegrenzt im Mund bleiben. Bei den ersten Anzeichen von Schmerzen oder Problemen sollte jedoch der Zahnarzt aufgesucht werden, da schleichende Prozesse im Körper zu lang anhaltenden Schäden führen können. Wer auf Nummer sicher gehen will, verzichtet besser auf ein Piercing in dieser sensiblen Gesichtspartie.