In der Regel sind heute Zahnbehandlungen dank äußerst effizienten Methoden der Lokalanästhesie schmerzfrei durchführbar. Dennoch stellt für viele Menschen, insbesondere jene mit tief verwurzelter Zahnarztangst, die Behandlung beim Zahnarzt eine erhebliche Stresssituation dar. Viele von ihnen leiden unter unkontrollierbaren Begleiterscheinungen wie Herzrasen, Schweißausbruch oder Magenschmerzen.
Auch starke Anspannung des Patienten oder starke Würge- oder Abwehrreflexe machen dem Patienten und auch dem Zahnarzt die Behandlung schwer. In diesen Fällen kann eine Zahnbehandlung unter Vollnarkose als sinnvoll erachtet werden:
• Zahnarztangst
• Starke Abwehr- oder Würgereflexe im Mund- und Rachenbereich
• Allergie auf lokale Betäubungsmittel
• Spritzenphobie
Auch bei wenig angstbesetzten Patienten, die aber einen großen Eingriff vor sich haben, kann eine Vollnarkose in Erwägung gezogen werden. Etwa bei einer aufwendigen Parodontosebehandlung, der Komplettsanierung mit Kronen und oder Implantaten oder einer Amalgamsanierung.
Schöne Zähne im Schlaf – Vor- und Nachteile
Vollnarkose ist heutzutage äußerst exakt dosierbar, der Zeitpunkt des Einschlafens und Aufwachens kann exakt bestimmt werden. Stationäre Unterbringung ist nicht mehr notwendig, ca. eine Stunde nach dem Aufwachen kann der Patient in der Regel nach Hause gehen. Vorteil der Vollnarkose: Schmerz und Angst sind vollkommen ausgeschaltet. Der Patient wacht auf und hat alles hinter sich. Vorteil für den Zahnarzt: er hat einen entspannten Patienten, selbst schwierig erreichbare Regionen können gut behandelt werden. Unter Vollnarkose sind bis zu 7 Stunden Behandlungsdauer möglich. In diesem Zeitrahmen kann eine Komplettsanierung oder Versorgung mit Kronen, Brücken, Implantaten oder anderem Zahnersatz in einer einzigen Sitzung durchgeführt werden. Während der Vollnarkose kümmert sich der Anästhesist um den Patienten und seine Vitalfunktionen, so kann sich der Zahnarzt voll auf seine handwerkliche Arbeit kümmern. Weiterer Vorteil heutiger Vollnarkosemethoden: Durch die Gabe von speziellen Narkotika können auch nach dem Aufwachen Schmerz und Schwellung nachhaltig reduziert werden.
Dämmerschlaf Vor- und Nachteile
Eine weitere Möglichkeit der Sedierung stellt der Dämmerschlaf dar. Bei einer Behandlung im Dämmerschlaf erhält der Patient zunächst eine örtliche Betäubung, sowie ein Schlafmittel. Durch diese Form der Narkose sind Angst und Schmerz vollständig ausgeschaltet, aber der Patient ist immer noch ansprechbar. Der Dämmerschlaf kann bei jedem Patienten, egal, welcher Altersgruppe er angehört, angewendet werden. Die optimale Dauer der Behandlung liegt bei ca. 1, 5 Stunden, diese Narkosemethode eignet sich also zur Legung von Füllungen, kieferchirurgischen Behandlungen und prothetischen Zahnersatzeingriffen. Nach einer kurzen Aufwachphase und einer Erholungszeit von ca. einer Stunde, kann er wieder entlassen werden.