„Es werde Licht“, könnten viele Zahnarztpatienten sich in Zukunft wünschen, denn dank eines neuartigen Lasers werden Zahnbehandlungen möglicherweise schon bald nahezu schmerzfrei verlaufen. Ein Laser arbeitet bekanntlich mit gebündeltem Licht. Eine neuartige Technik erlaubt hierbei ultrakurze Pulse. Diese energiereichen Lichttropfen treffen mit großer Wucht auf die Zahnoberfläche, so dass sie selbst den harten Zahnschmelz durchdringen können. Der große Vorteil dieses Bohrers: Wärme und Vibrationen werden dabei kaum übertragen, was die Methode für Patienten so gut wie schmerzfrei macht.
Bisherige Zahnbohrer, wie etwa die Turbine, erzeugen bei den hohen Geschwindigkeitsdrehungen große Hitze, und müssen daher stark gekühlt werden. Beim Laser hingegen entsteht kaum Wärme. Auch Vibrationen werden kaum übertragen, damit reduziert sich der Reiz auf den Nerv erheblich. Die zu erwartenden Schmerzen sind wesentlich geringer als bei jetzigen Bohrermodellen.
Lichtbohrer erkennt erkranktes Zahnmaterial
Weiterer Vorteil des Laserbohrers: Die Löcher, die mit dieser neuen Technik gebohrt werden können, sind präziser als mit dem herkömmlichen Bohrer. Denn durch die hohe Pulskraft „erkennt“ der Bohrer gesundes und kariöses Zahnmaterial. Damit kann der Laser quasi als Diagnoseinstrument eingesetzt werden. Da er zwischen kariösem und gesundem Material unterscheidet, kann hiermit festgestellt werden, ob sich im Zahn ein weiterer Kariesherd befindet oder ob er bereits im gesunden Gewebe „operiert“. So kann das Bohren rechtzeitig gestoppt werden, es wird nicht unnötig gesundes Zahnmaterial abgetragen.
Laserbohrer noch im Forschungsstadium
Noch befindet sich der vielversprechende Bohrer im Forschungsstadium. So wird derzeit noch getestet, ob das ultrakurz gepulste Licht auch keine Nebenwirkungen nach sich zieht, wie etwa Gewebeschädigung in der Umgebung der behandelten Stelle. Oder ob beim Bohren gefährliche Substanzen freigesetzt werden. Sollte er sich jedoch bewähren, werden Millionen von Zahnarztpatienten aufatmen, denn die schmerzhafte, angstbesetzte Zahnbehandlung würde dann der Vergangenheit angehören. Bereits heute werden in der Zahnmedizin Laser eingesetzt, jedoch sind diese immer nur für bestimmte Arten von Gewebe einsetzbar. Laser, die heutzutage eingesetzt werden, eignen sich immer nur für eine bestimmte Materialbeschaffenheit. Also entweder zur Entfernung von Karies, oder zum Abtragen von altem Füllungsmaterial oder zur Präparation des Zahnes etwa für ein Inlay. Der neue, ultrakurz gepulste Laser wäre allerdings für jede der angegebenen Aufgaben geeignet und könnte beinahe jedes Material bearbeiten. So steht möglicherweise eine ganz neue Generation von zahnärztlichen Behandlungsinstrumenten bevor.