So läuft die Wurzelbehandlung ab

März 20, 2014 | Zahnbehandlung | No Comments

Ist die Zahnwurzel nachhaltig entzündet, muss das Nervengewebe im Zahninneren entfernt und der Zahn anschließend sicher verschlossen werden. Diesen Vorgang nennt man eine Wurzelbehandlung. Zentral bei dieser Behandlung ist die gründliche Reinigung der Wurzelkanäle. Daher kann die Wurzelbehandlung mehrere Sitzungen beim Zahnarzt umfassen, bei der jeweils die Wurzelkanäle mehrmals durchgespült werden. Lesen Sie hier, in welchen Schritten die Wurzelbehandlung durchgeführt wird.

Zugangskavität – Die Öffnung des Zahnes

Als ersten Schritt legt der Zahnarzt einen Kofferdam, das heißt, er schirmt den Zahn mit einem isolierenden Gummituch vom restlichen Mundraum ab. Anschließend wird der Zahn mit einem Bohrer bis hin zur Wurzel geöffnet. Der gute Zahnarzt arbeitet hier mit der Lupenbrille (Operationsmikroskop), um nicht mehr der äußerst feinen Kanalstrukturen zu zerstören als unbedingt nötig. Anschließend wird er den Zahnnerv extrahieren.

Extraktion und Reinigung

Hierfür nutzt der Zahnarzt eine langstielige, flexible Exstirpationsnadel, die Widerhaken besitzt um damit die Pulpa, den Zahnnerv, zu extrahieren. Ist der Zahnnerv entfernt, wird mit speziellen Feilen die Kanalwand minimal verbreitert, um Zugang für die Reinigungslösungen zu schaffen. Anschließend wird das System der Wurzelkanäle mechanisch gereinigt. Hierzu werden die Kanalgänge mit Natriumhypochloritlösungen gespült, um Bakterien, Pilze und Toxine nachhaltig zu beseitigen. Gleichzeitig werden mit der eingebrachten Lösung Dentinspäne und Reste des entzündeten Gewebes ausgeschwemmt. Die Spülung des Kanalsystems ist von zentraler Bedeutung für eine erfolgreiche Wurzelkanalbehandlung. Je nach Tiefe der Entzündung und Verlauf der Kanäle sind mehrere Spülungen mit unterschiedlichen Einwirkzeiten nötig. Um sicher zu sein, dass die Kanalsysteme in voller Länge gereinigt sind, ist das Anfertigen von Röntgenbildern und die Anwendung eines Messgerätes (Dentometer) notwendig. Nur mit dieser Methode, endometrische Längenbestimmung genannt, kann man die genaue Arbeitslänge feststellen. Oft muss das Spülen an mehreren Terminen wiederholt werden, bis der Zahnarzt ganz sicher ist, dass der Zahn sauber und keimfrei ist.

Füllung und Abdichtung

Erst wenn der Zahn ausreichend gereinigt ist, wird er mit einer Füllung verschlossen. Hierfür verwendet der Zahnarzt eine Kombination aus Guttapercha, einem hochverträglichen Naturmaterial, sowie einem Dichtzement. Wichtig ist der absolut dichte Verschluss des Kanals, um keine weiteren Bakterien eindringen zu lassen. Aufgrund der großen und tiefen Defekte sind wurzelbehandelte Zahne häufig bruchgefährdet. Deshalb ist es meistens notwendig, den Zahn mit einer Krone oder Teilkrone zu versorgen. Ist erheblich viel Zahnsubstanz verloren gegangen, kann ein sogenannter Wurzelstift eingebracht werden, der dann zur Stabilisierung der Zahnkrone dient.

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