Durch Hypnose kann das Unterbewusstsein dazu angeregt werden, bestimmte Ängste oder Süchte zu überwinden. Zum Beispiel hat sich Hypnose im Zusammenhang mit der Rauchentwöhnung sehr bewährt. Auch auf einem anderen Gebiet arbeitet man sehr erfolgreich mit Hypnose: der Zahnarztangst.
Wenn die Angst vor der Zahnbehandlung zu groß ist
Für viele Patienten stellt der Besuch beim Zahnarzt eine unüberwindliche Hürde da, lieber riskieren sie einen Verfall der Zähne, als diese zu überwinden. Diese Angst vorm Zahnarzt hat ihre Wurzeln oft in der Kindheit, ist mit rationalen Argumenten also nicht zu erklären und damit auch nicht zu bekämpfen. Diesen Patienten kann Hypnose helfen, ihre tief verwurzelten Ängste zu überwinden.
Was hat es auf sich mit Hypnose?
Hypnose reduziert nachweislich die Stresssignale des Körpers wie erhöhter Puls, erhöhter Blutdruck und Schweißbildung und Muskelanspannung. In der Hypnose wird der Patient dahin geführt, sich auf angenehme Vorstellungen konzentrieren und so die Schmerzen auszublenden. Nicht jeder ist für Hypnose empfänglich, aber bei Menschen mit ausgeprägter Phantasie und guter Konzentrationsfähigkeit funktioniert es.
In manchen Fällen werden den Patienten zusätzlich zur Hypnose Kopfhörer aufgesetzt, um sie mit Entspannungsanleitungen in eine Trance zu führen. Durch die Kopfhörer werden störende Geräusche wie zum Beispiel das Bohren ausgeblendet. Da Schmerzen meist nicht völlig abgeschaltet werden können, ist eine zusätzliche Anwendung von Betäubungsmitteln ratsam – doch hier reicht in der Regel ein Bruchteil der üblichen Menge aus.
Hypnose beim Zahnarzt, wie funktioniert’s?
In der Regel werden zur Probe vor der Behandlung eine oder zwei Hypnosen durchgeführt, um zu überprüfen, ob und wie der Patient reagiert. Dann geht’s in die Behandlung. Sobald diese überstanden ist, wird die Hypnose vom Hypnotiseur zurückgenommen. Dabei werden die vorher beigebrachten Suggestionen wieder aufgehoben und der Patient kehrt in die Wirklichkeit und zu vollem Bewusstsein zurück. Die Hypnose ist als wirksame Maßnahme anerkannt, Wissenschaftler haben bewiesen, dass sich das Gehirn in Trance nachweislich verändert und dadurch die Schmerzwahrnehmung deutlich sinken kann. Obwohl auch die Zahnarztphobie offiziell anerkannt ist, werden die Kosten dieser Behandlung von den Gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Bei psychisch erkrankten Menschen oder Epileptikern ist Hypnose nicht angezeigt. Sollten Sie eine solche Behandlung in Erwägung ziehen, sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Zahnarzt. Er kann Ihnen mehr zu den Vor- und Nachteilen dieser Methode sagen und entscheiden, ob in Ihrem Fall eine Hypnose sinnvoll ist oder ob er über andere Möglichkeiten verfügt, Ihre Zahnarztangst in Schach zu halten. Ein Besuch beim Zahnarzt lohnt sich in jedem Fall!